Unter dem Begriff Parkett verstehen wir einen Holzbodenbelag, welcher aus kleinen Holzstücken oder aus langen Holzbrettern gefertigt ist. Dieser Holzfußboden wird auch als Massivparkett bezeichnet. Es gibt aber auch Holzböden, bei denen die Jahresringe sichtbar sind. Hier wurde der Baum sprichwörtlich in Schieben geschnitten und daraus das Parkett gefertigt. Die Fasern stehen also senkrecht. Dieser Holzfußboden wird als Holzpflaster bezeichnet. Dieses Parkett ordnet sich in den Reigen der massiven Parkettböden ein. Das industriell hergestellte Mehrschichtparkett wird ebenfalls als Parkett bezeichnet. Aber auch der Name Fertigparkett ist für diesen Holzboden geläufig.
Die Dicke von Parkett – hier im Sinne von Massivparkett – steht mit den Abmessungen der einzelnen Holzstücke in einem engen Zusammenhang. Je dünner ein Holzstück ist, umso kleiner ist es auch in Länge und Breite. Darum sind auch Massivholzdielen wegen ihrer großen Formate entsprechend dick.
Massivparkett – Handwerk pur!
Um dem Markt nach Vielfalt gerecht zu werden geht die industrielle Parkettherstellung seit Jahren verschieden Wege. Aber auch der Nachhaltigkeitsgedanke und der sparsame Umgang mit Ressorcen drängt dazu. Parkett wird noch traditionell aus massivem Holz hergestellt. Diese Parkettböden sind etwas besonderes. Hier spielt noch echtes Handwerk eine Rolle. Sowohl in der Fertigung als auch auf der Baustelle sind handwerkliches Können und Erfahrung gefragt. Individualität, Ideenreichtum als auch die Umsetzung von Kundenwünschen sind mit massivem Parkett möglich. Es kommt tatsächlich nicht “von der Stange”.
Mehrschichtparkett – ökologisch besser?
Anders ist das bei Mehrschicht- oder Fertigparkett. Hier produzieren die Hersteller Schiffsboden-Parkett und Landhausdielen als auch Stabparkett meist in Massen. Es gibt in diesem Bereich auch eine Vielzahl an Design Möglichkeiten. Die Auswahl von Holz Oberflächen und Optiken ist enorm. Aber die handwerkliche Traditionalität, vor allem bei der Verlegung auf der Baustelle, geht jedoch stückweise verloren. Betrachten wir die Holz Ressorcen, so ist durch die Herstellung von Fertigparkett mit Sicherheit Einsparungspotenzial entdeckt und umgesetzt worden. Jedoch durch die Massenproduktion geht unseres Erachtens nicht nur Tradition verloren. Auch die errungene Effizienz durch Einsparung an Material ist für uns fraglich.
Parkett – Holzarten Vielfalt
Parkett zählt zu den hochwertigen Bodenbelägen. Die Verlegung erfolgt ausschließlich in geschlossenen Räumen. Weil Laubhölzer hart und widerstandsfähig sind, kommen sie hauptsächlich für die Herstellung von Parkettböden infrage. Dabei hat die Eiche in Europa einen besonderen Stellenwert. Buche, Esche und Robinie auch der edle Nussbaum, kanadischer und europäischer Ahorn oder exotische Holzarten wie Bambus, Doussie, Kambala Iroko, Merbau und Wenge sowie Garapa, Ipé, Cumaru und Teakholz werden als Holzfußboden und zur Herstellung von Parkett verwendet. Aber auch Nadelhölzer sind als Holzboden geeignet. Dazu zählen sowohl die einheimische Fichte und Kiefer als auch Lärche und die amerikanische Pitch Pine. In den letzten Jahren gewinnt auch das Holz der Douglasie immer mehr an Bedeutung.
Formen und Muster – Bei Parkett fast grenzenlose Möglichkeiten
Weil die in einem Sägewerk vorbereiteten Holzstücke auf verschiedenste Art und Weise zusammengefügt werden können, gibt es für Parkettböden viele Bezeichnungen. Zum einen gibt es Parkett, welches im Sägewerk seine Form erhält und dann lose auf die Baustelle geliefert wird. Hierzu zählen sowohl das Lamparkett und das mit hoher Maßhaltigkeit gefertigte Stabparkett als auch die Massivholzdielen. Ein Holzboden aus diesen Parkettarten birgt viel Individualität in sich und bietet so einen großen Gestaltungsspielraum für Wohnkonzepte.
Außerdem liefert das Sägewerk auch kleinformatigen Parkettboden. Dieser ist zu Einheiten zusammengefasst. Die Holzstücke sind hier einfach mit einem Klebeband fixiert. Zu diesem Holzbodenbelag zählt das Industrieparkett und Holzpflaster. Sind die Holzstücke jedoch zu fertigen Mustern geordnet, hat dieser Holzfußboden als Montagehilfe auf der Unterseite ein aufgeklebtes Netz. Mosaikparkett, Lamparkett und Hirnholzparkett zählen in diese Rubrik von Holzbodenbelag. Weil die kleinen Holzstücke dieser Parkettarten schon werkseitig zu Einheiten und Mustern zusammengefasst sind, ist der individuelle Gestaltungsspielraum hier etwas geringer. Ein Holzboden aus vorgenannten Parkettarten ist dennoch sehr reizvoll und sehr beliebt.
Industriell vorgefertigt und doch individuell
Tafelparkett ist ein besonders hochwertiger und ästhetischer Holzbodenbelag. Es wird äußerst individuell, nach den Vorstellungen von Architekten, Künstlern oder einzelner Bauherren gefertigt. Die Anordnung der einzelnen Holzstücke, ihre Form und Abmessung, wird nach Mustern und Zeichnungen im Sägewerk zu einzelnen Tafeln zusammengefügt. Dabei kombiniert man oft mehrere Holzarten miteinander. In früherer Zeit wurde Tafelparkett aus einer Holzrahmen-Konstruktion bestehend aus Friesen, Mittelstücken und Füllungen hergestellt. Damals verwendete man für das Parkett ausschließlich massives Holz. Weil die Herstellung im Zusammenhang mit einem hohen Material- und Kostenaufwand stand, findet man diese hochwertigen Parkettböden vornehmlich in Prunkbauten und alten Schlössern. Heute wird Tafelparkett immer noch traditionell hergestellt. Aus Kostengründen hat dieser Parkettboden heute meist eine furnierter Deckschicht.
Industriell gefertigtes Mehrschichtparkett gewinnt in den letzten Jahren mehr und mehr an Bedeutung. So gibt es in diesem Bereich der Parkettböden 2-Schicht und 3-Schicht Parkett. Aber auch das im wahrsten Sinne des Wortes hergestellte Mehrschichtparkett muss erwähnt werden. 2-Schicht Parkett hat als das dem Stabparkett nachempfundene seinen Siegeszug angetreten. Mittlerweile sind jedoch auch Landhausdielen mit 2-Schicht-Aufbau erhältlich. Im Bereich der 3-Schicht Parkettböden sind Schiffsboden-Parkett und Landhausdielen bekannt. Alle Schichten bestehen hier aus massivem Holz. Außerdem sind 3-Schicht Parkettböden mit Nut-Feder Verbindung und Klick-System erhältlich. Mehrschichtparkett hat eine Decklage (Nutzschicht) aus Edelholz. Diese Nutzschicht ist optisch als Schiffsboden-Parkett oder Landhausdiele hergestellt. Als Tragschicht verwenden die Hersteller entweder Multiplex (Sperrholz) oder preisgünstiges HDF/MDF (Holzfaserwerkstoff). Insofern sprechen wir hier tatsächlich von Mehrschichtparkett.
Parkettverlegung – So individuell wie das Material selbst
Heute wird ein Parkettboden in Neubauten, bedingt durch den Untergrund in den meisten Fällen mit dem Estrich verklebt. Wer die Parkettverlegung traditionell vornimmt oder ein altes Haus renoviert passt sich den örtlichen Gegebenheiten an. Die schwimmende Verlegung spielt bei Holzböden ebenso eine Rolle wie die Verlegung auf Holzbalken oder Blindböden. Um dieses Thema ausgiebig zu behandeln, widmen wir ihm einen eigenen Artikel.